Unsere Reihe »Bild und Buch« startet in die Adventwochen mit einer eindrücklichen Präsentation und Lesung am

 

Sonntag 3. Dezember 2023 um 16 Uhr hier in der Galerie

Meist hinter Mauern und Gittern und lebenslang unbehaust - Gedichte und Prosa von ERNST S. STEFFEN aus dem Gefängnis.

 

Der promo­vierte Literaturwissenschaftler ANTON PHILIPP KNITTEL,

Leiter des Heilbronner Literaturhauses, nimmt uns mit in die Welt von Ernst Siegfried Steffen, einem Schriftsteller, einem Lyriker, dessen außergewöhnliche Prosa und Gedichte in dem Buch "Wenn ich nach Hause" komme jetzt eben von ihm herausgegeben wurde.

»Ich bin jeden Tag ein anderer und noch lange nicht vollendet. Ich muss es einmal sein. Ich hoffe es zu sein. In der Vollendung könnte ich nur wahnsinnig sein oder verblödet oder tot. An meinen Widersprüchen messe ich meine Existenz«. Sozusagen eine Nachricht aus der Stille von Ernst S. Steffen, an diesem Sonntagnachmittag vermittelt durch Anton Knittel in der Ausstellung von Peter Riek und dessen »Nachrichten aus der Stille«.

 

Ernst S. Steffen, 1936 in Heilbronn geboren, 1970 an den Folgen eines Autounfalls in Karlsruhe verstorben, verbrachte fast die Hälfte seines Lebens hinter Mauern und Gittern: Nach einer schweren Misshandlung durch den alkoholkranken, gewalttätigen Vater zunächst gut zwei Jahre in einem Jugend- und Erziehungsheim unter­gebracht, geriet Steffen danach immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Lange Gefängnisaufenthalte waren die Folge. In der Strafanstalt Bruchsal fing er, gefördert von Rolf Zelter, dem Vater des Schriftstellers Joachim Zelter, an zu schreiben. Aufgrund eines Gnadengesuchs kam er kurz vor Weihnachten 1967 frei. Steffens Gedicht­band Lebenslänglich auf Raten, der 1969 bei Luchterhand erschien, sorgte für Aufsehen, ebenso sein postum ver legtes Rattenjagd. Aufzeichnungen aus dem Zuchthaus(1971). Hilde Domin oder Jörg Federspiel schätzten Stef­fens Lyrik ebenso wie in unseren Tagen etwa José F. A. Oliver, Walle Sayer, Joachim Zelter, Safiye Can, Sibylle von Oppeln-Bronikowski oder Janine Adomeit, um nur einige zu nennen.

Aus dem Klappentext „Wenn ich nach Hause komme …" Anton Knittel, Edition Klöpfer, Kröner Verlag

 

Schön, wenn Sie sich Zeit nehmen – können

Herzlich grüßen Sie Ihre Helena Vayhinger – Anton Knittel – Peter Riek

 

Wir freuen uns auf zwei weitere Dezember-Sonntage mit Ihnen und

Arnold Stadler und Walle Sayer  // zwei Schriftsteller – eine Welt

Peter Riek // Malerei-katholisch Zeichnung-protestantisch