Zum Jahresende 2017 haben wir ein für unsere Vermittlungsarbeit außergewöhnliches Ausstellungsexperiment gewagt. Die Präsentation im besonderen Haus 1 in Berlin von »Unsigned Untitled Undated« des in Essen lebenden britischen Künstlers Tim Beeby wurde ein großer Erfolg. Wann wird ein künstlerisches Werk, ein Bild zum Kunstwerk - dies war die inhaltliche Frage, die bei den Besuchern zu Irritationen führte, denn die Bilder wurden verschenkt - Sie lesen richtig - tatsächlich verschenkt. Wenn Beeby das Kunstwerk jedoch signieren sollte, war es nur käuflich zum üblichen Marktwert zu erwerben. Nicht nur für den Künstler auch für uns als Vermittler ist die Frage nach der Signatur außerordentlich spannend, bestimmt sie doch offensichtlich den Marktwert mit. Das Konzept dieser Ausstellung hat sehr interessant mit Verständnis für Fragezeichen und Hintergründe in der heutigen Kunstrezeption der Kulturjournalist Siegmund Kopitzki in einem Essay beleuchtet, nachzulesen auf unserer Homepage.

 

Hier ein kurzer Überblick auf unsere kommenden Ausstellungen; seit hundert Jahren ist es eine Selbstverständlichkeit in unserer Republik, dass Frauen wählen dürfen - 1918 verkündete die provisorische Reichsregierung das freie, geheime aktive und passive Wahlrecht für Männer und Frauen über 20 Jahren. Ein gewichtiger Schritt zur Gleichberechtigung der Frau, wie beispielsweise auch die sexuelle Revolution und Einführung der Pille. „Ist jedoch damit auch das „Machtmonopol des Mannes über die Frau gebrochen? –  mitnichten“ schreibt Andreas Montag im lesenswerten Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung vor zwei Tagen. Keine Sorge - wir wollen uns hiermit keinesfalls auf die überbordende, nahezu hysterische Me-Too-Debatte einlassen. Wir nehmen diese geschichtliche Dimension einfach zum Anlass 2018 zumindest das erste Halbjahr Künstlerinnen zu widmen.

 

Wir starten mit »Blasser Schimmer« von MAREN MAURER, am Samstag, den 24. Februar, es ist die erste Ausstellung dieser vielversprechenden jungen Künstlerin bei uns; am 21. April folgt mit dem überraschenden Titel »Piraterie & Apres-Ski« ANNE-SOPHIE TSCHIEGG, deren fulminante Malerei wir schon mehrmals gezeigt haben;  voraussichtlich ab 23. Juni präsentieren wir mit »Farbe bekennen« neue Arbeiten von Prof. UTE HEUER, deren außer-gewöhnliche Inszenierung »Kampf den Kino« gemeinsam mit Gerd Gockell sicherlich vielen von Ihnen noch in Erinnerung ist. Zu den einzelnen Ausstellungen erhalten Sie selbstverständlich Einladungen mit Informationen zu den Künstlerinnen, sowie zu den zusätzlich geplanten Veranstaltungen.

 

Ja und – entgegen unseres vor kurzem versandten Neujahrswunsches  keine Vorsätze für das neue Jahr zu fassen, schließen wir uns nun doch den Vorsätzen von Dr. Johannes Bruggaier an. Diese Empfehlung des Leiters der Kulturredaktion des Südkuriers ist so überzeugend, dass wir sie Ihnen nicht vorenthalten möchten. s. beigefügte pdf. 

In diesem Sinne - bleiben Sie uns und unseren Künstlern auch 2018 gewogen - wie wir es Ihnen und der Kunst weiterhin gerne und mit Vergnügen sind

Veröffentlichung mit Erlaubnis der Südkurier-Redaktion