Friedenszeichen 

Madeleine Dietz

20. Dezember 2008 – 25. Mai 2009

in Brückenschlag vom Kriegerdenkmal zum Friedensmal
ein Novum in der deutschen "Denkmalslandschaft"

Die Denkmale einer Stadt prägen das Selbstverständnis ihrer Bürger und jede Generation schafft sich ihre Erinnerungszeichen im Licht ihrer Zeit. Nicht zuletzt deshalb macht es auch Sinn bestehende Kriegerdenkmale nicht abzureissen. Wenn wir aber mit diesen Denkmälern leben müssen und auch wollen, die den Krieg und das Sterben im Krieg heroisieren, bedarf es ein Zeichen von uns, der heutigen Generation, das unsere Jugend an unsere Verantwortung für Frieden erinnern wird.

Da der Stadt Engen klar war, dass ein solch „sensibler“ Brückenschlag zwischen Krieg und Frieden, dem Andenken und der Friedensforderung einer künstlerischen Lösung bedarf, wurde Helena Vayhinger, die mit namhaften Künstlern verschiedene Kunst-am-Bau Projekt bereits realisierte, als Kuratorin für dieses Projekt gewählt. Der wichtige inhaltliche Aspekt, ein Zeichen zu finden, ein Friedenszeichen als Signal für die kommende Generation zu setzen und mit dem Andenken an die Toten zu verbinden, wurde nun von der Künstlerin Madeleine Dietz in eindrücklicher Weise aufgenommen. Madeleine Dietz, eine der renommiertesten Künstlerinnen in Deutschland, (geboren in Mannheim, lebt und arbeitet in der Pfalz) hat u.a. "side by side" ein Projekt über Totenkult anläßlich der documenta im Sepulkral-Museum in Kassel realisiert oder in jüngster Zeit in Bad Dürkheim ein ehemaliges romanisches Kirchenschiff mit ihrer Arbeit "Bewahrt in Ewigkeit" in ein Kolumbarium umgewidmet. Ihr Konzept ICH WILL FRIEDEN zusammen mit den Engenern Bürgern umzusetzten hat den Gemeinderat der Stadt so überzeugt, dass sie nun mit der Realisierung des Friedenszeichens für Engen beauftragt wurde.

Der Ausgangspunkt der Idee von Madeleine Dietz ist ein Blatt Papier, ein Schriftzug ICH WILL FRIEDEN. Viele Schriftzüge, die immer den gleichen Wortlaut haben ICH WILL FRIEDEN Einwohner von Engen, ob jung oder alt, unabhängig von Nationalität oder Religionszugehörigkeit, schreiben diese Worte auf das Blatt Papier; Schriftzüge, die dann aus einer grossen Stahlplatte herausgeschnitten werden und in Form einer Papierrolle zur Skulptur, zum Friedenszeichen werden.
Als Ort für dieses Friedenszeichen wurde der Friedhof von Engen gewählt, ein Rasenstück zwischen Kriegsgräber und Kapelle. An der Kapellen-Aussenwand finden auch die Gedenktafeln des Kriegerdenkmals einen würdigen Platz.
Es wird ein kontemplativer Ort entstehen, mit dem Friedenszeichen in der Mitte, den seitlichen Kriegsopfer-Gäbern und Gedenktafeln, ein Ort, der ins Bewusstsein rücken wird, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft untrennbar als historische Abfolge verbunden sind.

"Ein Friedensmal kann die Kraft haben, Veränderungen in einer Gesellschaft anzustossen. Ein Friedensmal ist auch ein Aufruf zur Ehrlichkeit in dem Bemühen, Vergangenheit zu bewältigen. Verbesserungen können nur durch Eingriffe in der Gegenwart, im Jetzt, basieren auf den Erfahrungen, dem Rückblick in die Vergangenheit erreicht werden" (Auszug Projektbeschreibung Madeleine Dietz). Für das Sammeln der Schriften wurde nun bewusst ein Termin im Dezember gewählt. Die vorweihnachtliche Zeit soll bei dieser Aktion die Engener Bürger im Zeichen des Friedens zusammenführen.

Aufruf an die Engener Bürger zur SCHRIFTEN-AKTION am Samstag den 20. Dezember 2008 von 11 – 13 Uhr im Rathaus von Engen Für diesen Aufruf brauchen wir dringend Sie – die Presse, zur Unterstützung

Am 20. Mai 2009 wurde das Friedenszeichen von Madleine Dietz in der Stadt Engen/Hegau Bodensee der Öffentlichkeit übergeben.