Vielfältige Sekundärliteratur und Auslegungen gibt es zu Rainer Maria Rilkes „Sonette an Orpheus“. Deshalb sind wir gespannt auf die künstlerische Interpretation des international bekannten japanischen Konzeptkünstlers Chihiro Shimotani. Für Chihiro Shimotani, der in seinem Werk immer wieder die Inspiration und Auseinandersetzung in der westlichen Philosophie und Literatur sucht, war in seiner letzten Einzelausstellung in unserer Galerie das Gedicht „Voyelles“ von Artur Rimbaud der inhaltliche Ausgangs-punkt. Der neue Werkzyklus, der jetzt zu sehen sein wird, ist Rilkes Orpheus Sonetten gewidmet.
Obwohl wir Shimotani schon mehrmals gezeigt haben, hier nochmal eine kurze Zusammen- fassung seiner Vita: 1934 in Sakurai / Nara, Japan geboren, 1975-77 DAAD-Stipendium in Berlin, 1973 Großer Preis der Biennale Sao Paolo, 1977 Teilnehmer an der 6.documenta in Kassel, 1988/89 Gastprofessur an der Akademie in München. Bereits seit 1966 weltweit Ausstellungen und Ankäufe durch internationale Sammlungen wie z.B. dem Museum of Modern Art, dem Metropolitan Museum, Tokyo, der Staatsgalerie, Stuttgart, dem Lenbachhaus in München.
Seine andauernde Verbundenheit zu Europa, speziell zu Deutschland manifestiert sich auch in Projekten wie der permanenten Installation für des Europian Patent Office 2005 in München, der Beteiligung an der Papierbiennale in Düren 2006, der Ausstellung „Das abc der Bilder“ im Pergamon-Museum in Berlin 2007 und seinen regelmäßigen Gastprofessuren an den Sommerakademien in Neuburg an der Donau, sowie in Salzburg.
„Chihiro Shimotanis Werk folgt der Suche nach einer weltum-fassenden philosophischen Sprache, die auf einem globalen kulturellen Kern beruht - der Essenz des menschlichen Seins.
Das Wort und die Schrift als Code zur Entschlüsselung des Wissens der Menschheit sowie die Einbeziehung des Phänomens Zeit als Wesen der Welt ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Werk“