Fotoinstallation des Künstlers FLORIAN SCHWARZ

SINGEN.selbst BEWUSST - Mitte Dezember 2020 bis nach Ostern 2021

Wir arbeiten mit dem Künstler Florian Schwarz seit vielen Jahren

zusammen und freuen uns sehr, dass wir die Stadt Singen für

dieses außergewöhnliche Projekt gewinnen konnten. Gerade in

dieser für unsere Kultur so beklemmenden Zeit versuchen wir mit

unserer Vermittlungsarbeit nicht nur Künstler finanziell zu unterstützen sondern vor allem ihre Kunst nach außen zu tragen. Wir alle brauchen Künstler wie ihn, die mit ihrer Kunst ein Augenmerk, ohne erhobenen Zeigefinger, auf gesellschaftsrelevante Themen richten.

 

In Zeiten rasanter und umfassender Digitalisierung hat sich die Wahrnehmung von Arbeit und deren Wertigkeit stark verändert. Dieses Projekt richtet seine visuelle Aufmerksamkeit auf Formen von -körperlicher- Arbeit, die in unserer Gesellschaft manchmal als allzu selbstverständlich angesehen werden und daher nahezu „unsichtbar“ geworden sind. Erst das Corona-Virus hat die sogenannten „systemrelevanten“ Berufsgruppen urplötzlich wieder ins Blickfeld gerückt. Ein fokussierter Blick auf diese Berufsgruppen, die unser alltägliches Leben essentiell tragen, soll in das Bewusstsein der Öffentlichkeit dringen.

Wertschätzung und Respekt gegenüber diesen „selbstverständlichen“ Berufen thematisiert dieses Projekt. Der Künstler Florian Schwarz porträtiert Menschen von verschiedener Berufsgruppen, jeweils fotografiert in ihren Arbeitspausen; Mitarbeiter der Müllentsorgung, des Friedhofes/Krematorium, der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung, der Straßenreinigung usw..

 

Die Porträts sind auf 18 Plakattafeln (2,0 m x 1,50 m) im Singener Stadtgarten präsentiert. Durch die Installation im öffentlichen Raum versprechen wir uns einen hohen Wahrnehmungsgrad in der Bevölkerung und bei den Besuchern der Stadt. Das Projekt wendet sich an JEDE/JEDEN, da jeder in irgendeiner Weise an der Arbeit dieser Berufsgruppen partizipiert, in vielen Fällen täglich. Mit den Porträts ist eine kleine Publikation über das gesamte Projekt entstanden.

 

Florian Schwarz, geb. 1979 in Konstanz, studierte Fotographie an der Königlichen Kunstakademie Antwerpen (Master of Fine Arts, 2007) und Dokumentarfilm-Regie mit Fokus auf "Expanded Cinema" am Edingburgh College of Art (Master of Arts, 2012). Im Zentrum seines künstlerischen Interesses steht der Mensch. Seine fotografischen und multimedialen Projekte befassen sich vorwiegend mit Lebenswelten an den Rändern der Gesellschaft. In den vergangenen Jahren entstanden u.a. Projekte und Publikationen über Straßenkinder in Honduras, ein Langzeit-Portrait (über drei Jahre) eines indianischen Straßenmusikers in Nashville und ein mehrteiliger Werkzyklus (work-in-progress) zum Thema Europa. Ein gigantisches Kooperationsprojekt mit einer US-amerikanischen Wissenschafts-stiftung führte Florian Schwarz in den vergangenen 4 Jahren zu astronomischen Observatorien in die entlegensten Regionen der Erde. Aus dieser Zusammenarbeit resultierte Schwarz' monographische Publikation "A handful of Dust", die 2019 im Kerber Verlag erschien (Deutscher Fotobuch-Preis 19/20 Silber).