„deep dark pale blue“ war über vier Jahre der Arbeitstitel eines außergewöhnlichen Projektes des Fotokünstlers FLORIAN SCHWARZ, das nun im Juli in zwei eigenen Ausstellungskonzepten im KunstMuseum Singen und unserer Galerie präsentiert wird. 

Zu den Hintergründen des Projekts bzw. deren Macher:

Wayne Rosing war Chefingenieur bei „Google“, bis er 2005 ausstieg und die Non-Profit-Organisation „Las Cumbres Observatory“ gründete. Rosing, seit Kindertagen ein begeisterter Hobby-Astronom, hatte die Vision, ein globales Netzwerk astronomischer Teleskope zu errichten, das die ununterbrochene, 24-stündige Beobachtung des Nachthimmels ermöglichen würde, da immer mindestens eines der Teleskope aufgrund des geographischen Standortes und der jeweiligen Zeitzonen im Dunkeln steht … auf der Suche nach  Planeten  außerhalb unseres Sonnensystems. Ein Novum in der Wissenschaftsgeschichte, auch durch das Konzept der „Demokratisierung“ der Wissenschaft; denn das Teleskop-Netzwerk wird der Öffentlichkeit – z.B. Schulen und Universitäten überall auf der Welt – via internet zur Verfügung stehen.

Rosing arbeitet mit internationalen Partnern zusammen – unter anderem mit der Universität von St. Andrews, Schottland, an deren renommiertem „Physics & Astronomy“-Institut der deutsche Wissenschaftler Dr. Martin Dominik forscht, lehrt und unmittelbar mit Wayne Rosing’s Unternehmung vernetzt ist. Dr. Dominik war es, der den mehrfach ausgezeichneten Künstler Florian Schwarz anlässlich dessen Edinborough-Stipendiums kennenlernte und an Bord holt. Dominik stellte Florian Schwarz Wayne Rosing vor, beide Wissenschaftler waren begeistert von der künstlerischen Dimension, die die Forschung durch die Arbeit von Florian Schwarz erhalten würde.

Das „Deep dark pale blue Projekt“ war geboren: Florian Schwarz begleitete nun in den vergangenen vier Jahren aus der künstlerischen Perspektive ein gigantisches astronomisches Forschungsvorhaben zu diesen Sternwarten in aller Welt. Eine visuelle Entdeckungsreise über die bahnbrechende wissenschaftliche Erforschung des Nachthimmels, verbunden mit den Eindrücken aus dem Leben der Menschen in diesen Regionen der Erde, deren Umgebungen und ihrer Kultur. Dabei dokumentiert er nicht, er verbindet den Blick in die unendlichen Weiten des Weltalls mit dem Nahblick auf jene Menschen, die in den entlegenen Gegenden all dieser Observatorien leben. Über diese windigen Winkel der Welt hat der Künstler Florian Schwarz einen zutiefst menschlichen Einblick geschaffen, der künstlerisch mäandert zwischen Mikro- und Makrokosmos, zwischen Staub und Sternenstaub.

Mit allen Stationen wurde das Projekt in einem Buch zusammengefasst und im Kerber Verlag verlegt. Außer dem Büchner-Preisträger Arnold Stadler beschreiben darin der Kunsthistoriker und Fotograf Boris von Brauchitsch, sowie der Astrophysiker Martin Dominik ihre Sicht auf dieses Projekt des Künstlers Florian Schwarz. Die Einladung zur Buchvorstellung Mitte August - soll es fertig sein - folgt Ende Juli.

 

Mit dem Statement des Astrophysikers Dr. Martin Dominik:

"Je weiter hinaus in die Tiefe des Universums wir blicken, desto eindringlicher wird die Fragestellung nach unserer  eigenen Menschlichkeit "     

laden wir Sie ein mit dem Künstler und uns am Sonntag 14. Juli um 14 Uhr die Ausstellung hier in der Galerie zu eröffnen - zuvor um 11 h im KunstMuseum.

 

In A HANDFUL OF DUST zeigt uns FLORIAN SCHWARZ  seine künstlerische, einfühlsame Sicht auf Menschen in besonderen Situationen. Die Ausstellung ist bis zum 15. September 2019 zu sehen.