... im Sinne und auf Wunsch meines Mannes
BETTINA RAVE, Vis- à -Vis
Ausstellung vom 25. Februar bis 28. April 2023
Arbeiten von Bettina Rave haben wir bereits mehrmals gezeigt: 1992 zum ersten Mal in unserer Galerie in Möggingen und dann z.B. auch 2015, nach unserem Umzug, hier in unserer Salongalerie in Singen. Das vorgesehene Gespräch zwischen Dr. Ute Hübner und Bettina Rave werden wir versuchen, noch innerhalb der Ausstellungszeit, stattfinden zu lassen.
Anmerkung zur Arbeit von Bettina Rave:
Das Phänomen Zeit in ihren neuen unterschiedliche Werkgruppen zu verknüpfen ist eine Stärke von Bettina Rave. In langwierigen Arbeitsprozessen, in denen z.B. jeder einzelne Leinwandfaden sorgsam gezeichnet wird, läßt sich die innerbildlich erzeugte Räumlichkeit zu der realen Räumlichkeit des Bildes als Objekt dadurch auf sinnliche Weise wahrnehmen. Und – diese Abbildung von Bewegung wird zusätzlich zum Zeitfaktor in Bettina Rave’s Malerei.
Wiederum auf die Zeit, auf den direkten Moment des Malens bezogen erscheinen die Farbfleckbilder, deren polaroidähnliche Proportionen zusätzlich auf den Augenblick verweisen.
In weiteren konzeptuellen Arbeiten von Bettina Rave begegnen sich Wort und Bild. Eine Begegnung, die uns in unserer Vermittlungstätigkeit immer wieder interessiert und in dieser Ausstellung von ihr spannend interpretiert wird »wenn ein Punkt die kleinste Einheit einer Linie, ein Fleck die kleinste Einheit von Malerei ist, dann ist ein Buchstabe die kleinste Einheit, der Grundbaustein, von Text und sie begegnen sich hier in und im „Heute“ – eine Codierung der Zeit?
Die Prozessflecken entstehen in der Bearbeitung der Renaissance-Bilder* beim Befüllen der Stifte. Nach jeder Malschicht des eigentlichen Bildes wird weiß überlasiert, so dass die älteren räumlich weiter weg wirken.
Auch in der Arbeit »alla prima«, 12 Flecken auf Leinwand, in Goldrahmen vom Flohmarkt, wird der Fleck zur reinen Malerei.
* diese großformatigen Arbeiten werden derzeit bis 28.4. im Kunstverein Konstanz gezeigt.
Bettina Rave‘s »Vis-a-Vis« – die erste Ausstellung in 2023, das Ausstellungsjahr, das von meinem Mann hoffnungsvoll noch mit konzipiert wurde.
Worte reichen nicht aus um meine Gefühle zu beschreiben.
Ihre Helena Vayhinger