Unser Thema in 2025 - BILD und WORT - greift der Künstler REINHOLD ADT in der kommenden Ausstellung mit seinen Arbeiten, mit seinem ungewöhnlichen Ordnungskonzept auf. 

 

Von der Unordnung zur Ordnung und zurück ist der Weg manchmal kürzer als man denkt. Als bekennender Messie- beziehungsweise Anti-Messie-Künstler versucht Reinhold Adt die täglich eintreffenden Informationen so zu organisieren, dass sei ihn und andere nicht zu sehr quälen; gestalterische Referenzgröße sind dabei beispielsweise irische Irish Pubs oder die Altöttinger Gnadenkapelle, deren Wände, komplett mit Votivbildern überzogen, psychedelische Wirkung entfalten können. 

 

Adt schafft in seinen Bildermontagen, Diagrammen und "Geschenkpapieren" die Möglichkeit, Bilder und Sachverhalte zu vergleichen und gleichzeitig zu überblicken. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen eigenen Werken und angeeigneten Werken anderer KünstlerInnen, in Entsprechung des Ephemera-Archivs, das er seit über 40 Jahren betreibt und das Tausende von Eindladungskarten, Plakaten, Zeitungsrezensionen usw. enthält. 

 

Diese Einladung zur Ausstellung mit Arbeiten von REINHOLD ADT ist, wie erwähnt kein April-Scherz, obwohl seine außergewöhnliche künstlerische Auseinandersetzung mit seinem Archiv - den kleinen vorübergehenden Dokumenten des Alltags - diese Vermutung, diese Frage vielleicht aufkommen lassen könnte. Fehlt den "übertrieben" gearbeiteten Details möglicherweise der Wahrheitsgehalt? 

 

Dazu Bazon Brock, den wir sehr schätzen ...

(die Arbeit von Adt) ist weder satirischer Gag noch Schadenfreude, denn seit hundert Jahren gilt, dass Bedeutung und Ernsthaftigkeit des wissenschaftlichen wie künstlerischen Schaffen nur dadurch

nachzuweisen sind, dass man die eigenen Aussagen falsifiziert. Nur Dogmatiker und Fanatiker berufen sich noch auf die Wahrheit. Alle Vernünftigeren beziehen sich auf die unbekannte Wahrheit. Indem sie die Feststellung zu treffen versuchen, mein Bild, meine

These meine Selbstrechtfertigungen sind falsch, unzulänglich und mutwillig. Auf diese Feststellung der Falschheit ist Verlass; mehr als solche Verbindlichkeiten können schließlich auch die Beschwörer selbst der absoluten Wahrheit nicht erreichen wollen.

 

 

Der Ausstellungstitel »in una delle valigie rubate c'era il libro "simplify your life"« (deutsch: »in einem der geklauten Koffer war das Buch "Vereinfache Dein Leben"«)** bezieht sich auf eine Reise im letzten Jahr, bei der Adt die Koffer aus dem Auto geklaut wurden und die Frage, zunächst hinsichtlich der Kleidung - aber erweiterbar auf die Kunst - aktuell wurde: 

Was brauchen wir? Was brauchen wir nicht?

 

Wir freuen uns auf Sie**

am Samstag 12. April um 17 Uhr Eröffnung der Ausstellung (12.4. - 18.5.) von und mit REINHOLD ADT *»in una delle valigie rubate c'era il libro "simplify your life"« 

**denn brauchen wir nicht alle die Kunst?! 

 

                                            Ihre Helena Vayhinger und Reinhold Adt

 

 

Aus der überbordenden Lesung von Patrick van Odijk aus seinem spannenden Buch "der falsche Vermeer" schicken wir Ihnen gerne ein signiertes Exemplar oder noch besser Sie holen es sich hier ab (€ 26,-)