Die letzte Folge unserer Künstlerinnen-Trilogie ist nochmals der Malerei gewidmet. Nach Maren Maurer mit ihren „schimmernden Objekten“ folgte Anne-Sophie Tschiegg mit ihrer poetischen, sicheren Farbsetzung. Nun bringt UTE HEUER mit ihrer konzeptuellen Farbmalerei einen wichtigen, wertvollen Beitrag zu den Möglichkeiten und Grenzen der Malerei. Als wir die Arbeiten von Ute Heuer vor 14 Jahren zum ersten Mal zeigten, waren wir von ihrer „Grundlagenforschung“ zum Entstehungsprozess ihrer, der Malerei als solcher, fasziniert. Uwe Schramm schrieb eindrücklich „Ute Heuers konzeptuelle Farbmalerei eröffnet dem Betrachter neue Wahr-nehmungsmöglichkeiten, die keineswegs nur auf den Bereich der ästhetischen Bildwelten begrenzt bleiben, sondern in unmittelbarer Weise die Grundlagen unseres gängigen Weltbildes berühren und das ungetrübte System endgültiger Gewissheiten sinnfällig in Frage stellt“, wie bei- spielsweise das  mehrteilige »Farbfeld Frans Hals« in der kommenden Ausstellung zeigen wird.  Ute Heuer  geht jedoch noch weiter, indem sie in einigen Arbeiten gänzlich die Farbe außen vor lässt. Was bringt eine Farbmalerin dazu auf Farbe zu verzichten und stattdessen mit einem Bleistift die Farbe zu interpretieren?

„Es ist der Wunsch Farbe in all ihre Facetten, in allen ihren Details zu begreifen und diese Erkenntnisse bildlich darzustellen. Was ist die Farbe ohne das Licht? Was bleibt, wenn man versucht achromatisch zu sehen? Wie haben die Künstler durch die Jahrhunderte auf das Verhältnis von Farbe und Hell/Dunkel reagiert? In meinen schwarz-weißen Zeichnungen von Malereien untersuche ich verschiedene künstlerische Methoden der Farbmalerei, der Chiaroscuro-Malerei der Spätrenaissance und den ersten Farbtheorien“. Eine wunderbare, eindrückliche Zeichnung »der heilige Josef als Tischler« manifestiert diese Hell/Dunkel-Auseinandersetzung und ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen und so kam es auch zum Titel dieser Präsentation in Singen

 

»Das Licht und die Farbe« UTE HEUER  Malerei und Zeichnung

Eröffnung Samstag 7. Juli  um 17 Uhr

Ausstellung 7. Juli - 18. August 2018

und unbedingt zuvor um 14 - 17 Uhr zur Abschlussausstellung

von KOMM und GUCK in der Ekkehardstraße 12

neben dem Kunstmuseum Singen

                           

Der Kunstverein Singen greift dieses Jahr das Projekt »Komm und Guck« wieder auf. Die Idee ist unverändert, dass eine Professorin, ein Professor die Einladung bekommt mit von ihnen ausgewählten Studierenden auf unsere Stadt, auf unsere Kultur zu reagieren, zu agieren und zu intervenieren. Zu Gast sind in diesem Jahr von 24.6. bis 8.7. sechs Studierende von Prof. Ute Heuer des ersten Studiengangs Experimentelle Gestaltung der Hochschule Hannover in Deutschland. Sie sind übrigens jederzeit während der zwei Wochen im Projektraum willkommen – Komm und Guck

 

Schön und sicher lohnenswert, wenn Sie Ihren Besuch mit einem  „step in“  bei den Studierenden verbinden. Selbige und wir - zusammen mit Prof. Ute Heuer freuen uns auf Sie.